Den Blick nach vorne richten

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Am wohl best besetzen Weltcup der Saison in München konnte ich mein seit Jahren avisiertes Ziel nicht erreichen. Ich erlebte die grösste Enttäuschung meiner bisherigen sportlichen Karriere.

Eine Spitzenklassierung im Luftgewehr Wettkampf war bis zum 37. Schuss in Reichweite. Doch kurz vor Schluss wollte plötzlich nichts mehr klappen und ich schoss bei den letzten drei Schüssen eine 9er-Wertung. Ich bin grösstenteils zufrieden wie ich «gearbeitet» habe. Es ist aber sehr schade, dass ich den Wettkampf nicht bis ganz zum Schluss durchziehen konnte. Letztlich beendete ich den Wettkampf als beste Schweizerin mit 414.7 Punkten.

In der Elimination im Kleinkaliber-Dreistellungsmatch schoss ich hervorragende 585 Punkte. Ich legte kniend mit zehn blanken Zehnern los und konnte den Schwung in die zweite 10er Passe mitnehmen, wo ich 98 Punkte schoss. In der Liegendstellung konnte ich mir 99 und 97 Punkte gutschreiben lassen. Stehend folgten 94 und 97 Punkte. Einzig die Deutsche Weltklasseschützin Barbara Engleder war in der Endabrechnung um 3 Punkte besser als ich. Arrivierte Schützinnen wie Weltrekordhalterin Snjezana Pejcic (CRO) oder Malin Westerheim (NOR) klassierten sich hinter mir. Es erreichte keine andere Athletin meine 33 Innenzehner. Der kräftige, böige Wind bei einer Temperatur um die zehn Grad irritierte mich nicht und ich konnte meinen Wettkampf ruhig und konzentriert absolvieren.

Am nächsten Tag folgte der Qualifikationswettkampf für die Olympischen Spiele 2016 bei wiederum garstiger Witterung. Leider war an diesem Tag das Glück nicht auf meiner Seite und ich habe nie richtig in den Wettkampf gefunden. Mein gewohntes Leistungsniveau erreichte ich mit 572 Punkten nicht. Vier Punkte mehr hatte Nina Christen, welche nun vom Schweizer Schiessportverband für die Olympischen Spiele 2016 vorgeschlagen wird.

Die Enttäuschung ist riesig. Ich habe seit mehr als vier Jahren alles daran gesetzt und unternommen für das Ziel «Rio 2016». Schlussendlich kann ich mir nichts vorwerfen. Trotz der herben Enttäuschung blicke ich bereits wieder voraus und gebe nicht auf.

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